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Msgr. Franz Wilfinger und Susanne Kopeszki |
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Geht in alle Welt | |
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Im November 2013 veröffentlichte Papst Franziskus das Apostolische Schreiben "Evangelii Gaudium" [Die Freude des Evangeliums]. Einige Abschnitte daraus habe ich gelesen, darunter den mit der Überschrift "Nein zum sterilen Pessimismus" (EG 84 ff). Franziskus schreibt: "Die Freude aus dem Evangelium kann nichts und niemand uns je nehmen. Die Übel unserer Welt - und die der Kirche - dürften niemals Entschuldigungen sein, um unseren Einsatz und unseren Eifer zu verringern. Betrachten wir sie als Herausforderungen, um zu wachsen. Außerdem ist der Blick des Glaubens fähig, das Licht zu erkennen, das der Heilige Geist immer inmitten der Dunkelheit verbreitet. |
Eine der ernsthaftesten Versuchungen, die den Eifer und den Wagemut ersticken, ist das Gefühl der Niederlage, das uns in unzufriedene und ernüchterte Pessimisten mit düsterem Gesicht verwandelt. Niemand kann einen Kampf aufnehmen, wenn er im Voraus nicht voll auf den Sieg vertraut. Wer ohne Zuversicht beginnt, hat von vornherein die Schlacht zur Hälfte verloren und vergräbt seine Talente. Auch wenn man sich schmerzlich der eigenen Schwäche bewusst ist, muss man vorangehen, ohne sich geschlagen zu geben, und an das denken, was der Herr dem heiligen Paulus sagte: ´Meine Gnade genügt dir, denn sie erweist ihr Kraft in der Schwachheit´ [2 Kor 12.9]. Der christliche Sieg ist immer ein Kreuz, doch ein Kreuz, das zugleich ein Siegesbanner ist. | |
Es ist offenkundig, dass an einigen Orten eine geistliche ´Wüstenbildung´ stattgefunden hat. Auch die eigene Familie oder der eigene Arbeitsplatz können diese trockene Umgebung sein, in der man den Glauben bewahren und versuchen muss, ihn auszustrahlen. Doch gerade von der Erfahrung der Wüste her, von dieser Leere her können wir erneut die Freude entdecken, die im Glauben liegt, seine lebensnotwendige Bedeutung für uns Menschen. In der Wüste entdeckt man wieder den Wert dessen, was zum Leben wesentlich ist. | |
In der
Wüste braucht man vor allem Menschen, die mit ihrem eigenen Leben den
Weg zum Land der Verheißung weisen und so die Hoffnung wach halten."
Diese Zitate aus dem päpstlichen Schreiben habe ich gewählt, um
ein wenig die Aufforderung zu erläutern, die Sie heuer auf unserer
Osterkerze lesen können: "Geht in alle Welt!" Sie lassen erahnen,
in welcher Gesinnung, in welcher Haltung dies geschehen soll - in der Freude,
die aus dem eigenen Glauben erwächst. Wir antworten doch alle in der
Messe auf das Wort nach der heiligen Wandlung: Geheimnis des Glaubens: "Deinen Tod, o Herr, verkünden wir und deine Auferstehung preisen wir bis du kommst in Herrlichkeit!". |
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Dass es uns gelingt, dieses Gebetswort im alltäglichen Leben wahr zu machen, . wünscht uns allen |
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Ihr Pfarrer Franz Wilfinger | |
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