Msgr. Franz Wilfinger und Susanne Kopeszki

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Nachrichtenblatt der Pfarrgemeinde Wieden-Paulaner
März 2020
Bitten um Brot und Vergebung
In einem schmalen Band “Meditationen zum Vaterunser“ fand ich die Frage: Gilt die Bitte um Vergebung im gleichen Maße wie die Bitte um das tägliche Brot, und wird hier die Schuld als ebenso notvoll und so drängend empfunden wie das Fehlen unseres täglichen Brotes? Beide Bitten, die ums tägliche Brot und jene um Vergebung unserer Schuld werden im Vaterunser mit dem unbedeutend scheinenden „und“ verbunden. Scheint hier nicht Vergebung, die mir zuteilwird, ebenso notwendig, lebensnotwendig wie das Brot auf meinem Tisch?
  Schuld ist nicht allein ein´zwischenmenschliches Problem, sondern unser Problem vor und mit Gott. Die Bitte „Vergib uns unsere Schuld“ wird ein Wort meines Glaubens, dass ich Gott glaube und seinen Anspruch an mich aner-kenne, dass ich bereit bin, zu wissen, dass mich Gott nach seinem Bild ge-schaffen, mir die Mitverantwortung für seine Schöpfung gegeben hat, dass er mir seine Forderungen in seinen Geboten nahegebracht hat, so dass ich wissen kann, was gut ist und Gott von mir will. Meine Schuld –verweigerte Antwort auf Gottes Liebe. Es lohnt sich, mit Gott dem Vater zu reden. Es ist notwendig, weil es not-wendend ist, ihn für mein und anderer Leben zu bitten. Wir sind gerufen, bereit zu sein, selbst Vergebung zu üben, Freiheit weiter zu schenken, weil wir sie erhalten haben.

Die Fastenzeit wäre eine gute Gelegenheit, nicht nur um Vergebung zu bitten, sondern das Geschenk der Versöhnung in der Beichte anzunehmen!

  Pfarrvikar Franz Wilfinger


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