Msgr. Franz Wilfinger und Susanne Kopeszki

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Nachrichtenblatt der Pfarrgemeinde Wieden-Paulaner
Jänner 2018
Taufwerber
Es geschieht immer öfter, dass Erwachsene in Österreich nach der Taufe fragen. Heute gibt es einfach mehr Erwachsene, die nicht getauft wurden oder die in einem überhaupt nichtchristlichen Umfeld kaum Berührungspunkte mit Christentum oder Kirche hatten. Das betrifft besonders Zuwanderer, die in Österreich vielleicht erstmals Kontakt zu Christen und Bezug zum christlichen Glauben finden. Wenn sich diese Menschen an die Kirche wenden, bemerken wir, dass manche „Selbstverständlichkeiten“ unseres gewohnten kirchlichen Lebens, Glaubens, Sprechens, Verhaltens usw. überhaupt nicht selbstverständlich sind. Dann entdecken wir durch diese Taufwerber/innen von neuem, was uns als Christen eigentlich ausmacht. Und die kirchliche Gemeinschaft erlebt ihre missionarische Ausstrahlung – und ist nicht selten selbst überrascht davon.
  Diese Menschen haben ihre Lebenserfahrungen und religiösen Einsichten, die ernst zu nehmen sind. Sie wissen schon einiges, vielleicht wenig von christlichen Glaubensinhalten, sehr wohl aber viel vom Leben. Ein wesentliches Ziel der Vorbereitung auf die Taufe ist daher, ihnen zu helfen, ihre – nicht selten leidvollen – Lebenserfahrungen in ihrem Bezug zu Gott zu deuten und vielleicht auch neu zu verstehen. Das führt zu der Erkenntnis: „Ich bin ein Teil der Geschichte Gottes mit den Menschen, ich bin ein Teil der Heilsgeschichte.“ (Aus einer Handreichung der österreichischen Bischöfe)

Es war beeindruckend und berührend, als bei der Gemeindemesse am 8. Dezember – um den Altar versammelt - die in den letzten zwei Jahren getauften acht jungen Erwachsenen zusammen mit den sechs Taufwerbern in ihrer Muttersprache das Vater unser beteten.

Das Einbeziehen der Gemeinde bedeutet eine gegenseitige Bereicherung. Denn sie gewinnt viel, wenn sie miterlebt, wie existentiell wertvoll es für jemanden ist, Christ zu werden. So kann ein erneuertes Glaubensbewusstsein entstehen, das inspiriert, die eigene Berufung als „Gemeinde Jesu Christi“ neu zu entdecken meint mit den österreichischen Bischöfen
  Ihr Pfarrvikar Franz Wilfinger


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