Msgr. Franz Wilfinger und Susanne Kopeszki

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Rundbrief 1/2016 Treue wird belohnt
Wer heute etwas sucht greift zum Internet. Innerhalb von Sekunden werden dort Hinweise zu dem gesuchten Begriff angezeigt. Ich habe das mit dem Wort „Treue“ versucht und in einer halben Sekunde 11.700.000 Hinweise bekommen.
Diese ein Großteil bezieht sich auf Treue oder Untreue in Beziehungen, Partnerschaften und Ehen.
Ein anderer – vielleicht sogar größerer – in das Versprechen einer Belohnung von Geschäften, Firmen an ihre „treuen Kunden“.
Dazwischen kommt dann auch einmal die Erwähnung des „treuesten Freundes des Menschen“ vor.
In Umfragen finden 60-70% der Bevölkerung Treue als eine wichtige und auch mögliche Haltung. Auch bei jüngeren Leuten steht der Wunsch nach Treue hoch oben.
Für mich zeigt sich darin das Bedürfnis und der Wunsch, so angenommen und geschätzt zu werden, wie ich bin. Erst wenn diese Erfahrung längere Zeit anhält, kann ich mich frei entfalten und menschlich reifen und wachsen. Dann führt nicht jeder kleine Fehler zum Abbruch der menschlichen Beziehungen.
Wir Glaubende haben es leichter. Die Offenbarung sagt uns, dass Gott „der treue“ ist. Auf ihn ist Verlass, er lässt die Menschen, er lässt auch mich nicht fallen, weil er mein Heil und mein Glück will.
Das ist dann auch die Grundlage, dass wir auf diese Treue zu Gott antworten können und dass auch Treue zwischen Menschen möglich ist.
Viele Firmen locken mit Treueangeboten und Extraboni. Auch wer einem Urlaubsort durch Jahrzehnte die Treue hält kann damit rechnen belobigt und bedankt zu werden.
Auch der Herr Kardinal und die Berufsgemeinschaft ehren und danken - auch heuer wieder - Pfarrhaushälterinnen, die sich jahrelang, jahrzehntelang treu um Pfarrer oder pensionierte Priester sorgen und ihre Fähigkeiten für die Gemeinschaft der Kirche einsetzen.
Große Geschenke und Vorteile können wir nicht versprechen, aber einen Tag in Gemeinschaft Gleichgesinnter zu verbringen, kann Mut und Stärkung für den Alltag sein.
Da wir heuer auch das Jubiläum 30 Jahre Berufsgemeinschaft feiern, haben wir die Ehrung der Dienstjubilarinnen mit diesem Fest zusammengelegt..
Schon unter den ersten 40 Einträgen im Internet ist mir die Seite der Erzabtei St. Peter in Salzburg aufgefallen. In ihr finde ich unter Spiritualität sehr gut zusammengefasst, was nicht nur für Menschen, die nach der Regel des hl. Benedikt leben gilt.
„Treue meint in Liebe bleiben und aushalten, auch wenn es vielleicht schwer wird. Mönchsein beruht auf Freiwilligkeit. Es ist ist eine freie Entscheidung des Menschen, ob er sein Leben nach der Regel des Hl. Benedikt ausrichtet oder eben nicht. Treue bezieht sich dabei nicht auf einen juridischen Formalakt sondern auf ein Engagement in Liebe. So können sowohl Mönche im Kloster als auch Menschen in der Welt "treu" die Benediktsregel in ihrem Bereich leben. Treue bedeutet aber auch, dass ein solches Engagement langfristig, d. h. auf Dauer ausgerichtet ist. Wir Menschen sind oft schwach und versagen manchmal in unserer Treue. Gott hingegen ist treu und steht zu seinem Bund, den er mit uns Menschen geschlossen hat. Er enttäuscht uns nie.“
Gott ist treu – er wird auch mir helfen mein Leben, meinen Beruf, meinen Dienst in Treue zu bewältigen.
  Susanne Kopeszki (RB der BG/PHH der ED Wien 1/2016)