Msgr. Franz Wilfinger und Susanne Kopeszki

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Rundbrief 3/2024 Ort - Platz
Geburtsort, Urlaubsort, Wohnort, Unfallort, Wallfahrtsort, Lieblingsort, Rückzugsort, … Orte sind geografisch zu bestimmen.
Innerhalb eines Orte gibt es dann Plätze, die ich aufsuche, an denen ich mich wohlfühle. Sowohl an meinem Wohnort als auch am Urlaubsort suche ich mir einen Platz in der Kirche. Manchmal weiter vorne, mal hinten, auf der rechten oder linken Seite. Ich tue das meist unbewusst, besonders an einem neuen Ort. Wovon das abhängt? Vielleicht ob schon jemand einen Platz eingenommen hat. Wenn ich fremd bin, bin ich unsicher, dann frage ich wenn möglich, wo noch Platz ist. Kenne ich jemanden werde ich mich eher in seine Nähe setzen. Meist behalte ich in dieser Kirche dann den einmal gewählten Platz bei, außer es kommt jemand, dem ich den Platz weggenommen habe. Am Land ist mir das schon öfters passiert. Da gab es früher Taferln, mit Namen. Aber auch jetzt, wo es keine Taferln mehr gibt, bestehen die Leute darauf ihren angestammten Platz einzunehmen. So musste ich bei meinem ersten Gottesdienstbesuch dreimal meinen Sitzplatz verändern.
Auch in meiner Wohnung habe ich einen oder mehrere Lieblingsplätze, je nach der Tätigkeit, die ich ausübe. So habe ich einen Lieblingsplatz zum Lesen, einen anderen zum Handarbeiten, einen zum Gebet, einen anderen zum Musizieren, einen zum Fernsehen. Im Gegensatz zu Orten kann ich die Umgebung meines Platzes teilweise auch gestalten. Das gilt bei mir besonders für den Platz des Gebetes. Blumen, Kerze, Bilder gehören zu den Gestaltungsmöglichkeiten.

Als Pfarrhaushälterin war ich zum Teil auch für die Kirche als Ort für Gottesdienste und Gebet zuständig. Da konnte ich auch etwas mitgestalten.

  Susanne Kopeszki (RB der BG/PHH der ED Wien 3/2024)