Msgr. Franz Wilfinger und Susanne Kopeszki

e-mail

Home Startseite Franz Wilfinger Artikel und Gedanken-Anregungen Vorträge-Veranstaltungen Susanne Kopeszki Rundbriefartikel Rezepte Verschiedenes Berufsgemeinschaft-Phh


Paulaner Nachrichten:
November/Dezember 2016
Gottes Nähe
Der Mann scheint nach einem anstrengenden Tag eingenickt zu sein, den linken Arm lässt er hängen, die Augen geschlossen, den Kopf stützt der abgewinkelte rechte Arm - müde, endlich ein wenig ausruhen.
Dagegen deutet der ausgestreckte Arm des Engels an: brich auf, mach dich auf den Weg, verlier keine Zeit, es droht Gefahr.
Fürs erste würde man nicht vermuten, dass hier ein Ereignis wiedergegeben wird, das Matthäus im zweiten Kapitel seines Evangeliums Vers 13 -15 berichtet. Ein Engel erscheint dem hl. Josef im Traum, fordert ihn auf, das Kind Jesu und seine Mutter Maria zu nehmen und vor Herodes nach Ägypten zu fliehen.

Der verheißene Immanuel – Gott mit uns – scheint für Herodes eine Gefahr zu sein, könnte seinen Lebensplan stören, daher muss er verschwinden, darf nicht länger beunruhigen, muss zum Schweigen gebracht werden. Eine radikale Form, sich des "den Menschen nahe sein wollenden Gottes" zu entledigen.

Weniger radikal, aber doch ähnlich ist die Haltung der Schriftgelehrten und Priester in Jerusalem. Sie kennen die Verheißungen der Propheten, schriftkundig geben sie Auskunft. Aber es lässt sie kalt, sie lassen sich davon nicht berühren, sie gehen keinen Schritt, soll es eben so sein, was geht sie das an?

Ganz anders verhalten sich die Weisen aus dem Osten, sie ahnen durch den Stern, dass sich Bedeutsames ereignet hat. Sie brechen auf, machen sich auf den Weg, suchen das Kind, beten den Mensch gewordenen Gott an. Gottes den Menschen nahe sein Wollen lässt sie nicht kalt, sie verharren nicht gleichgültig in ihrem Lebensplan und – trott.
Gottes Nähe ist eine heilende, den Menschen freundliche und sie liebende – auch heute.
Die Antwort der Weisen aus dem Osten ist auch für uns ein Vorbild, desgleichen die des hl Josef. Mit seiner Hilfe und seinem Einsatz kann Gottes Heilsplan verwirklicht werden.
Weihnachten erinnert an die Geburt des Sohnes Gottes, in dem die heilende Nähe Gottes deutlich wird.
Heute sind jene, die sich ihm öffnen und Antwort geben, seine Helfer.
Der Name unserer Pfarre neu – Pfarre zur Frohen Botschaft - erinnert uns daran.
  meint Ihr Pfarrer Franz Wilfinger


zurück zur Artikelauswahl